ASB Rettungshundestaffel Schweinfurt
Unterstützung bei der Suche nach Vermissten
04.11.2024
Mit großer Trauer müssen wir mitteilen, dass unser Gründer und Staffelleiter der ASB Rettungshundestaffel Schweinfurt, Peter Weber, gestern nach einem langen Kampf gegen den Krebs verstorben ist.
Peter war nicht nur unser Leiter, sondern das Herz und die Seele unserer Staffel. Trotz seiner Krankheit ließ er sich nie unterkriegen und gab immer alles für die Rettungshundearbeit, besonders für die Trümmerarbeit, die ihm so viel bedeutete. Noch im März dieses Jahres legte er voller Stolz seine letzte Trümmerprüfung ab und im April fuhr er mit uns für eine Woche nach Malchin zum Trümmertraining– ein Zeichen seines unerschütterlichen Willens und seiner unermüdlichen Hingabe.
Für uns war Peter viel mehr als ein Staffelleiter. Er war ein Freund, ein Mentor und jemand, der bei jeder Prüfung mitfieberte, uns anfeuerte und uns stets ermutigte. Sein Verlust hinterlässt eine große Lücke, und unsere Gedanken sind bei seiner Familie und allen, die ihm nahe standen.
In stiller Trauer,
Das Team der ASB Rettungshundestaffel Schweinfurt
Die Trümmersuche
Die ASB-Rettungshundestaffel Schweinfurt zählt zu den wenigen Einheiten in Deutschland, die aktiv Trümmerhunde ausbildet und im Ernstfall bis zu sechs einsatzbereite Teams bereitstellen kann. Trümmerhunde werden dann eingesetzt, wenn Menschen unter den Trümmern zerstörter Gebäude vermutet werden – etwa infolge von Gasexplosionen, Terroranschlägen oder Naturkatastrophen.
Diese anspruchsvolle Suchdisziplin wird als die Königsdisziplin der Rettungshundearbeit betrachtet, da die Anforderungen an Hund und Hundeführer in keiner anderen Sparte höher sind. Ein Trümmerhund – auch als Katastrophenhund bezeichnet – muss die menschliche Witterung oft unter mehreren Metern von Staub- und Trümmerschichten zuverlässig aus einer Vielzahl von Stör- und Fremdgerüchen herausfiltern und präzise anzeigen.
Zusätzlich muss der Hund unter extremen Lärm- und Störgeräuschen ruhig und konzentriert bleiben. Ein hohes Maß an Geländegängigkeit ist dabei essenziell, damit sich der Hund auch auf schwierigstem Terrain sicher bewegen kann, ohne seine Aufmerksamkeit von der Suche nach verschütteten Personen abzulenken. Die gefahrlose Fortbewegung auf Trümmern wird daher von Beginn an gezielt trainiert.
Die volle Einsatzreife erreicht ein Trümmerhund erst, wenn er unter widrigsten Bedingungen selbstständig und intensiv arbeitet, zuverlässige Anzeigen zeigt, sich nicht ablenken lässt und dennoch jederzeit für seinen Hundeführer ansprechbar bleibt. Zudem muss er sich auch auf Entfernung sicher lenken und leiten lassen.
"Bilder unserer geprüften Trümmerhunde und deren Rettungshundeführer:"
Die Flächensuche
Die ASB-Rettungshundestaffel Schweinfurt wird jährlich rund 25 Mal zur Suche nach vermissten Personen in unwegsamem Gelände oder ausgedehnten Wald- und Wiesenflächen alarmiert. Mit derzeit 18 geprüften und einsatzfähigen Rettungshundeteams im Bereich der Flächensuche zählen wir zu den Staffeln mit der größten Einsatzkapazität und Flächenabdeckung in ganz Deutschland.
Die Flächensuche mit speziell ausgebildeten Rettungshunden ist nicht nur effizienter, sondern auch deutlich weniger personalintensiv als herkömmliche Suchmethoden, wie etwa die menschliche Suchkette. So ersetzt ein einziger geprüfter Flächensuchhund problemlos bis zu fünfzig Einsatzkräfte und kann große Gebiete in kürzester Zeit gründlich absuchen.
Ein Flächensuchhund muss in der Lage sein, selbst in dichtem Unterholz und unübersichtlichem Gelände die menschliche Witterung aufzunehmen und diese zielgerichtet bis zum Fundort auszuarbeiten. Dabei ist ein hohes Maß an Eigenständigkeit und Konzentration erforderlich, um sich auch durch Wildspuren oder Suchkräfte nicht ablenken zu lassen. Der Hund muss die gefundene Person anschließend zuverlässig durch eine sichere und klare Anzeigeform anzeigen.
Wir setzen in der ASB-Rettungshundestaffel bevorzugt auf zwei bewährte Anzeigeformen: das Verbellen und das Rückverweisen. Beim Verbellen bleibt der Hund nach dem Auffinden der Person an Ort und Stelle und zeigt den Fund durch anhaltendes Bellen an, bis der Hundeführer eintrifft und medizinische Hilfe leisten kann. Beim Rückverweisen hingegen kehrt der Hund nach dem Auffinden sofort zu seinem Hundeführer zurück, zeigt ihm den Fund durch ein festgelegtes Verhalten (z. B. Bellen, Springen oder Ziehen an einem Gegenstand) an und führt ihn anschließend direkt zur vermissten Person.
Flächensuchhund Abby bekommt körperliche Zuwendung und Anerkennung:
Flächensuchhund Lani wird zur Einsatzsuche angesetzt:
Flächensuchhund Cooper wartet auf seinen Suchauftrag:
Flächensuchhund Buddy zeigt bellend den Fund der Person an:
Die Ausbildung zum Rettungshundeteam
Für ihre verantwortungsvolle Suchaufgabe nach vermissten oder verschütteten Menschen werden die Rettungshunde speziell ausgebildet und trainieren unter realistischen Bedingungen. Die ASB Rettungshundestaffel Schweinfurt bildet Rettungshunde in nachfolgenden Sucharten aus:
- Flächensuche
- Trümmersuche
Die Ausbildung zum geprüften Rettungshundeteam kann circa zwei bis drei Jahre in Anspruch nehmen. Am Ende der Ausbildung steht eine Prüfung, die alle 24 Monate wiederholt werden muss.
Trainiert wird zwei Mal wöchentlich. Donnerstag Abend findet unser Gehorsam- und Gerätetraining statt. Am Wochenende (entweder samstags oder sonntags) findet das Suchtraining, in immer wieder wechselnden Trainingsgebieten (Wälder, Schonungen, Uferrandbereiche, Abrissgelände, Recyclinghöfe, Bauschuttdeponien), statt.
Die ASB Rettungshundestaffel Schweinfurt verfügt insgesamt über vier erfahrenen Ausbilder, welche über eine spezielle, zertifizierte Ausbildung verfügen, um die Rettungshundeführer im Rahmen eines Einsatzgeschehens bestens vorzubereiten. Natürlich wird ein Großteil der Übungen der Ausbildung des Hundes gewidmet aber primär bedarf es einer taktischen und technischen Weiterbildung der Hundeführer. Sie erlernen beispielsweise sichere Kenntnisse im Bereich der Einsatztaktik in der Flächensuche oder Trümmersuche, Karte/Kompasskunde, Funkverkehr, Erste Hilfe für Mensch und Hund, Trümmerkunde, Sicherheitsaufgaben (UVV) und vieles mehr.
Für weitere Informationen rund um die Ausbildung von Rettungshunden wenden Sie sich gerne direkt an uns.
Wollen Sie mehr über die ASB Rettungshundestaffel Schweinfurt erfahren, besuchen Sie uns gerne auf unserer eigenen Facebook-Seite.
Unsere Rettungshundeteams
Hund rechts: Sunny (Golden Retriever)
Wurfdatum: 16.12.2013
Verweisart: Verbeller
Bestandener ET GemPPO 02/2017
Gepr. GemPPO Fläche 09/2018, 05/2021, 03/2023
Hund links: Sky (Golden Retriever)
Wurfdatum: 18.04.2017
Verweisart: Verbeller
Bestandener ET GemPPO 07/2018
Gepr. GemPPO Fläche 10/2019, 03/2022, 10/2023
Gepr. GemPPO Trümmer 10/2023
Hund oben: Sirius (Golden Retriever)
Wurfdatum: 20.06.2024
Verweisart: Verbeller
In Ausbildung Fläche und Trümmer
In Ausbildung Trümmer
Hund: Kovu (Aussie-Goldi-Mix)
Ihre Unterstützung ist gefragt
Unterstützung
Unsere ehrenamtliche Rettungshundestaffel ist Teil des Katastrophenschutzes in unserer Region und trägt zur Sicherheit unserer Bevölkerung bei. Wir erhalten keinerlei staatliche Unterstützung oder Fördermittel und sind daher auf Ihre Spendengelder und Sponsoren angewiesen!
Mit Ihrer Spende unterstützen Sie unsere Arbeit und die Umsetzung neuer Ideen und natürlich auch unsere Ausrüstung, die immer wieder erneuert werden muss.
Spendenkonto
Arbeiter-Samariter-Bund
Regionalverband
Würzburg-Schweinfurt e.V.
Sparkasse Mainfranken-Würzburg
IBAN:DE67 7905 0000 0041 4528 55
BIC:BYLADEM1SWU
Stichwort: Rettungshundestaffel Schweinfurt
Sponsoren können sich gerne jederzeit direkt per E-Mail an wenden oder telefonisch unter 0176/73211985 an uns wenden.
Danilo Valenti